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Euregio 1/6: Gemeinsam für weniger Verkehr auf der Brennerachse

Der Transitverkehr stand neben vielen gemeinsamen Vorhaben im Mittelpunkt der Sitzung des Euregio-Vorstands unter Vorsitz des Präsidenten Kompatscher.

Die 17. Sitzung des Vorstands des EVTZ Europaregion "Tirol-Südtirol-Trentino" heute Vormittag auf Schloss Prösels - Foto: LPA/Othmar Seehauser
Die 17. Sitzung des Vorstands des EVTZ Europaregion "Tirol-Südtirol-Trentino" heute Vormittag auf Schloss Prösels - Foto: LPA/Othmar Seehauser

Für eine gemeinsame und nachhaltige Verkehrspolitik auf der Brennerachse hatten sich die Landeshauptleute der drei Euregio-Länder bei dem Verkehrsgipfel im vergangenen Jänner in München ausgesprochen. Im Mittelpunkt soll dabei die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene stehen. Diesen gemeinsamen Standpunkt bekräftigte der Vorstand des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit EVTZ "Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino" bei seiner heutigen 17. Sitzung auf Schloss Prösels bei Völs am Schlern, wo sich der Vorstand auch auf eine Reihe gemeinsamer Projekte verständigte- 

"Die Verkehrsbelastung auf der Brennerachse ist nicht mehr tragbar. Dringende und gezielte Maßnahmen sind notwendig, um den Verkehr einzudämmen und den Schwerverkehr auf die Schiene zu verlagern", betonte nach der Sitzung Euregio-Präsident Arno Kompatscher. Dafür werde sich die Europaregion auch am kommenden 12. Juni bei dem nächsten Verkehrsgipfel zum Thema Brennerachse stark machen, zu dem die Verkehrsminister aus Italien, Österreich und Deutschland in Bozen erwartet werden. Ein gemeinsames Vorgehen und "die geballte Kraft aller drei Länder seien notwendig, um dem steigenden Transitverkehr entlang des Brennerkorridors endlich einen Riegel vorzuschieben", forderte auch Landeshauptmann Platter, der auf einen neuerlichen Anstieg des LKW-Tranistverkehrs von 14 Prozent im laufenden Jahr 2018 hinwies. Auch für das Trentino sei das Verkehrproblem vordergründig, sagte der Trentiner Landeshauptmann Rossi, der sich für einen Ausbau des Verladezentrums "Interporto" in Trient aussprach.

Die Landeshauptleute der Euregio-Länder sprachen sich vor allem für einen sicheren und flüssigen Verkehr und ein möglichst wirksames Verkehrsmanagement aus. Einer Überfüllung der Straßen und Staus auf der Autobahn, wie sie im Zusammenhang mit verlängerten Wochenenden und in Ferienzeiten verzeichnet werden, gelte es vorzubeugen, auch durch LKW-Kontrollstellen und Blockabfertigungen. Zudem sei die Information über die Verkehrslage und etwaige verkehrseinschränkende Maßnahmen zu verbessern, besonders über das Internet.

Der EVTZ-Vorstand nahm heute auch Einblick in die Tätigkeit der grenzüberschreitenden Fachleutegruppen, die an Lösungen und abgestimmten Maßnahmen zu Verkehrsmanagement, Verkehrsmonitoring, Korridormaut und Kombiverkehr arbeiten. So ist die Arbeitsgruppe Verkehrsmonitoring mit dem Aufbau eines einheitlichen und länderübergreifenden Überwachungssystems zur Verkehrsentwicklung und deren Auswirkungen befasst, insbesondere auch mit der Prüfung einer LKW-Obergrenze bis 2020. Eine weitere länderübergreifende Expertengruppe setzt sich mit dem Kombiverkehr und der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene durch Gewährung von Beiträgen für den begleiteten (RoLa) und unbegleiteten kombinierten Verkehr. Dafür müssen Hürden im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr abgebaut, die Vorschriften und Regelungen harmonisiert und die Förderungen abgestimmt werden. Die Arbeitsgruppe Korridormaut hingegen ist mit den Mautgebühren für den Transit über den Brenner befasst und vergleicht diese mit den Gebühren anderer alpenquerender Transitstrecken. Eine Angleichung der Tarife soll den Umwegverkehr eindämmen, der durch die kostengünstigeren Mauttarife entsteht. Dabei sollen die Spielräume ausgeschöpft werden, die sich durch die Vergabe der Konzession zur Führung der Brennerautobahn ergeben.

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