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Forschungsarbeiten zu Genderfragen prämiert

Der Landesbeirat für Chancengleichheit hat wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet. Für Landesrätin Stocker sind die behandelten Themen höchst aktuell.

Die heutige Preisverleihung mit v. l. Edith Ploner, Judith Gögele, Anna Frei, Esther Redolfi Widmann, Caroline Irschara, Martha Stocker, Ulrike Oberhammer, Evelyn Gruber-Fischnaller - Foto: Frauenbüro/Nicole Abler
Die heutige Preisverleihung mit v. l. Edith Ploner, Judith Gögele, Anna Frei, Esther Redolfi Widmann, Caroline Irschara, Martha Stocker, Ulrike Oberhammer, Evelyn Gruber-Fischnaller - Foto: Frauenbüro/Nicole Abler

Bereits zum 19. Mal jährt sich die Verleihung des Förderpreises für wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Chancengleichheit, der vom selbigen Landesbeirat verliehen wird. "In Zeiten wie diesen, in der in Europa die rechtsgewandte Bewegung aber auch die extreme Linke immer stärker zunehmen, sind gesellschaftspolitische Fragen zu Freiheit aber auch zu Genderthemen wichtiger denn je", sagte Landesrätin für Chancengleichheit, Martha Stocker, zur Bedeutung des Preises.

Mit dem ersten Platz und ausgezeichnet wurde die Dissertation von Esther Redolfi Widmann zum Thema: "Simone de Beauvoirs existentialistische Konzeption der Frau als Spannungsverhältnis von Freiheit und Situationsgebundenheit in das andere Geschlecht und Alter"Das umfangreiche Forschungswerk sei eine Hommage an eine großartige Philosophin, Literatin und Denkerin, die heute vielfach bloß als Lebensgefährtin von Jean-Paul Sartre in den Köpfen der Menschen verhaftet sei und zunehmend in Vergessenheit gerate, so die Begründung der Bewertungskommission. Der erste Preis wurde mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert.

Den zweiten Förderpreis und ein Preisgeld von 2.500 Euro, erhielt Karoline Irschara mit ihrer umfangreichen Analyse von medizinischen Befunden mit dem Titel: "Von Zystchen und gut 3 cm. Eine korpus- und genderlinguistische Analyse radiologischer Befunde". Die Absolventin der Sprachwissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck untersuchte in einem Zeitraum von zehn Jahren unzählige Befunde. Das Ergebnis machte deutlich, dass die Befunde der Frauen ungenauer, zum Teil mit Verkleinerungsformen (Zystchen) versehen waren und sich dadurch der Zugang für Frauen bei radiologischen und kardiologischen Untersuchungen als schwerer gestaltet.

Den dritten Preis belegte die Absolventin der Rechtswissenschaften Anna Frei (2.000 Preisgeld) mit ihrer Arbeit zum Thema: "Gewalt gegen Frauen und Frauenmord mit besonderer Berücksichtigung internationaler Aspekte und des GD Nr. 93 vom 14.08.2013". In dieser Diplomarbeit wurde die Rechtslage in Bezug auf Gewalt an Frauen in verschiedenen Ländern schlüssig und fundiert veranschaulicht beziehungsweise durch die Analyse die Schwächen und Mängel auf schmerzhafte Weise aufgezeigt, hieß es in der Laudatio.

"Alle drei Arbeiten zeichnet eine hervorragende wissenschaftliche Leistung und ihre Aktualität aus. Leistung und Themen sollen andere Studierende dazu anregen, sich mit dem Thema der Gleichstellung der Geschlechter und anderen Frauenfragen auseinanderzusetzen", unterstrich die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer. Insgesamt wurden fünf Arbeiten eingereicht.

Die Bewertungskommission setzte sich aus Franca Toffol, Judith Gögele, Edith Ploner, Evelyn Gruber-Fischnaller, Laura Senesi und Claudia Schwarz zusammen. 

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