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Oberbayern trifft Südtirol: Austausch zwischen Tourismusregionen

Eine Tourismus-Delegation aus Oberbayern hat mit LH Kompatscher und LR Schuler über Dachmarke, Mobilität, Arbeitskräfte sowie die Akzeptanz des Tourismus gesprochen.

Landeshauptmann Arno Kompatscher mit Klaus Stöttner (2.v.l.), Präsident, und Oswald Pehel (1.v.l.), Geschäftsführer von Tourismus Oberbayern München: "Viele gemeinsame Themen". Foto: LPA/Pichler
Landeshauptmann Arno Kompatscher mit Klaus Stöttner (2.v.l.), Präsident, und Oswald Pehel (1.v.l.), Geschäftsführer von Tourismus Oberbayern München: "Viele gemeinsame Themen". Foto: LPA/Pichler

Eine 18-köpfige Delegation aus Oberbayern ist gestern nachmittag (11. April) im Rahmen einer Südtirol-Studienfahrt mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Tourismuslandesrat Arnold Schuler im Palais Widmann in Bozen zusammengetroffen. Im Mittelpunkt stand der Austausch zweier touristisch hochentwickelter Regionen: Oberbayern sei mit München eines der touristischen Zugpferde in Bayern und tausche sich gern mit dem nächtigungsstarken Südtirol aus, betonte Klaus Stöttner, Präsident von Tourismus Oberbayern München, der die Delegation der oberbayrischen Touristiker anführte, einleitend. "Viele Themen – von der Dachmarke über die touristische Mobilität bis hin zur Mitarbeitersuche - verbinden uns", so Stöttner. 

Tourismuslandesrat Schuler wies auf die Synergien zwischen deTourismus und der Landwirtschaft in Südtirol hin: "Gerade in Südtirol bieten sich zwischen diesen Bereichen viele innovative Möglichkeiten der Zusammenarbeit an, dasselbe dürfte auch für Oberbayern gelten." 

Landeshauptmann Kompatscher berichtete von der Einführung der Südtirol-Dachmarke bis hin zur Neuordnung der Tourismusorganisationen mit 1. Jänner 2018. "Ziel dieser Reform ist es, die Marke und das Produkt Südtirol enger zusammenzuführen", so Kompatscher. Nun sei man in der Umsetzungsphase. Durch die Einführung der Ortstaxe könne man eine bessere Finanzierung der Tourismusvereine vor Ort erzielen.  

Um der Gefahr eines Übermaßes an Tourismus entgegenzuwirken, habe die Landesregierung in jüngster Zeit einschränkende Maßnahmen gesetzt. Neue Betriebe seien nur mehr in touristisch schwach entwickelten Gebieten möglich, bestehende haben die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. "Damit möchten wir die für Südtirol typische, kleinteilige touristische Struktur aus gewachsenen Familienbetrieben schützen", erklärte Landesrat Schuler 

Die Delegation informierte sich auch darüber, wie in Südtirol die Akzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung gestärkt werde: "Wir versuchen zu vermitteln, dass der Tourismus wichtige Arbeitsplätze vor Ort schafft, dass wir ihm einen guten Teil unserer Lebensqualität verdanken und setzen auf Nachhaltigkeit in der Gestaltung der touristischen Angebote", sagte Landeshauptmann Kompatscher. Nur was für den Gast nachhaltig sei, könne auch für den Einheimischen verträglich sein. 

Ein gemeinsames Thema war weiters die touristische Mobilität. In Südtirol würde regional war allen in den Schienen- und Busverkehr investiert. "Wir wollen ein nachhaltiges Mobilitätsangebot schaffen, für Einheimische wie für Gäste", unterstrich der Landeshauptmann. Mit dem Südtirol Pass und den Gästekarten sei man auf einem guten Weg. An touristisch sehr stark besuchten Orten gelte es künftig verstärkt auf Lenkungsmaßnahmen zu setzen, ebenso in der Hauptsaison auf den Dolomitenpässen.   

Interesse zeigten die oberbayrischen Touristiker nicht zuletzt am Thema Arbeitskräfte im Tourismusbereich: "Hier findet durch eine angemessenere Bezahlung und bessere Ausbildung ein Umdenken statt, nur so werden wir dieses Problem langfristig in den Griff bekommen", sagte der Landeshauptmann.  

Bei dem Treffen mit der oberbayrischen Delegation dabei war auch Hansjörg Haller, Leiter des Funktionsbereich Tourismus des Landes, sowie Martin BertagnolliLeiter des Market & Brand Management bei IDM Südtirol, der anschließend über Südtirols Markenpositionierung referierte. 

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