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Unterricht für ukrainische Schüler: LR Achammer besucht Ankunftsklasse

Auftrag und Verpflichtung ist, Bildung und Normalität zu ermöglichen: Landesrat Achammer hat heute (13. Mai) eine Ankunftsklasse in Meran besucht, in der ukrainische Jugendliche unterrichtet werden.

Rund 377 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sind derzeit laut Angaben der Bildungsdirektionen bei den Sprachenzentren des Landes gemeldet. Ein Teil der ukrainischen Schulkinder wird in sogenannten Ankunftsklassen betreut. Eine von den 21 landesweiten Ankunftsklassen hat Landesrat Philipp Achammer heute besucht. 

"Wir alle wissen nicht, welche Bilder diese Jugendlichen im Kopf haben und welche Sorgen und Gedanken sie plagen", sagte Landesrat Achammer nach dem Besuch der eingerichteten Ankunftsklasse in der Landesberufsschule für das Gastgewerbe Savoy in Meran. Unklar sei bislang, wie lange die geflüchteten ukrainischen Kinder und Jugendlichen in Südtirol bleiben oder wie viele noch kommen werden. "Nichtsdestoweniger haben wir den Auftrag und die Verpflichtung, ihnen eine Form von Alltag zu gewähren und sie auf ihrem Bildungsweg entsprechend zu unterstützen", unterstrich Landesrat Achammer. 

Derzeit besuchen 11 Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 16 Jahren die Ankunftsklasse in der Landesberufsschule für Gastgewerbe Savoy in Meran. "Das Modell der Ankunftsklasse ist an unserer Schule gut angelaufen, auch wenn das Organisatorische nicht immer einfach und die Schülerzahl in der Ankunftsklasse nicht konstant ist", sagte die Direktorin der Landesberufsschule für das Gastgewerbe Savoy in Meran Beatrix Kerschbaumer Sigmund, die den 11 ukrainischen Schülerinnen und Schülern an ihrer Schule "ein Stück Normalität" geben will.

Wie Unterricht für geflüchtete ukrainische Kinder in Südtirol gelingt

Um ukrainische Kinder und Jugendliche in Südtirols Schulen zu integrieren, setzen die drei Bildungsdirektionen auf zwei Maßnahmen: sie können bestehende Regelklassen oder sogenannte Ankunftsklassen besuchen. Letztere wurden vor allem in jenen zentralen Orten des Landes errichtet, wo es gehäuft zu Flüchtlingsankünften kommt. In diesen speziellen Klassen sollen die ukrainischen Kinder und Jugendlichen schnell Deutsch und Italienisch lernen. Wo die Möglichkeit besteht, werden auch ukrainische Lehrkräfte eingesetzt. Zudem wird in den Stundenplänen, die in allen Ankunftsklassen etwas unterschiedlich gestaltet sind, der ukrainische Online-Unterricht berücksichtigt und im Schulalltag integriert. In den peripheren Örtlichkeiten des Landes werden die geflüchteten Kinder und Jugendlichen in die Regelklassen der Schulen vor Ort aufgenommen. Dort greifen die Lehrpersonen auf Unterstützungsmaßnahmen zurück, die bei allen quer einsteigenden Kindern mit Migrationshintergrund in den Schulen angewandt werden, beispielsweise die Sprachförderung. 

An den deutschsprachigen Schulen sind insgesamt 255 ukrainische Schülerinnen und Schüler über die Sprachenzentren eingeschrieben worden, davon 203 in den Grund- und Mittelschulen und 52 in den Ober- und Landesberufsschulen. 157 von den 255 ukrainischen Schülerinnen und Schülern werden in den sogenannten Ankunftsklassen unterrichtet. Die verbleibende Anzahl an ukrainischen Schülerinnen und Schülern wurde in den Regelklassen der Schulen integriert. 

Sprachenzentren fällt entscheidende organisatorische Rolle zu

"In Südtirol ist es schnell gelungen, gemeinsam mit den drei Bildungsdirektionen und den landesweiten Sprachenzentren ein Konzept zu erarbeiten, um den aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen wieder alltägliche Routinen und somit auch einen Schulalltag zurückzugeben. Bereits Mitte März konnten wir mit der Eingliederung der ersten geflüchteten Kinder und Jugendlichen starten", erklärt Landesrat Achammer. 

Bei der Organisation der Ankunftsklassen und Aufnahme der Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine in die Schulstrukturen haben die Sprachenzentren und die jeweils verantwortlichen Koordinatorinnen und Koordinatoren eine entscheidende Rolle gespielt. Die Sprachenzentren werden von allen drei Bildungsdirektionen gemeinsam getragen. "Die Zusammenarbeit zwischen den Bildungsdirektionen, den landesweiten Sprachenzentren und den betreffenden Schulen hat sich in dieser Krisensituation wiederholt bewährt", sagt Landesrat Achammer, der für diese Leistung sehr dankbar ist.


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