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LH Kompatscher: "Südtirol kleines Europa in Europa"

Von einem "Moment der Freude", aber auch von "Handlungsbedarf in der Entwicklung der Autonomie" sprach LH Arno Kompatscher heute (11. Juni) bei der Pressekonferenz "30 Jahre Streitbeilegung" in Bozen.

"Wir verweisen heute auf eine Erfolgsgeschichte: Der über die Jahre entstandene starke Geist des Dialogs und gegenseitigen Vertrauens hat es Südtirol ermöglicht, ein 'kleines Europa in Europa' zu werden - eine Brücke zwischen dem deutschsprachigen und italienischem Kulturraum": Damit führte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (11. Juni) als Gastgeber in die Pressekonferenz zum Anlass des 30. Jahrestags der Streitbeilegungserklärung zwischen Österreich und Italien vor den Vereinten Nationen ein, an der die Außenminister Luigi di Maio und Alexander Schallenberg sowie UN-Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen Fernand de Varennes teilnahmen.

Kompatscher erinnerte an die Erfolge, die Südtirol zu einem Wohlstandsland gemacht haben. Südtirols Autonomie werde oft als großes Vorbild genannt, wie internationale Konflikte gelöst, Minderheiten und deren Sprache und Kultur geschützt und wie eine positive Entwicklung für alle Sprachgruppen geschaffen werden kann. Dieser Schutz und diese Sicherheit seien die solide Basis für ein Aufeinander-Zugehen, das aus einem friedlichen Nebeneinander ein sich wertschätzendes Miteinander werden lässt. Es sei richtig, diesen Tag festlich zu begehen, unterstrich der Landeshauptmann.

"Der heutige Jahrestag '30 Jahre Streitbeilegung' ist ein wichtiger Moment, ein Moment der Freude", erklärte Kompatscher. "Dieses einzigartige Instrument zur Überwindung nationaler ethnischer Konflikte, das heute weltweit als beispielhaft betrachtet wird, wurde auch nach 1992 im Sinne einer dynamischen Autonomie und mit der Übernahme weiterer Befugnisse durch Südtirol fortgeschrieben. Diese Erfolgsgeschichte ist ein Auftrag für die Zukunft: Die Autonomie muss ständig weiterentwickelt und an neue Erfordernisse angepasst werden." Nach der Verfassungsreform von 2001 und durch die Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofs ist es zu einer Situation gekommen, in der diese Entwicklung nicht immer möglich sei, erklärte der Landeshauptmann.

"Ich bin jedoch davon überzeugt, dass diese Problemstellung wie in der Vergangenheit im gemeinsamen Dialog und im Austausch überwunden werden kann. Damit das Modell Südtirol weiterhin Erfolg haben und auch international beispielgebend sein kann", betonte Kompatscher abschließend. "Damit all das Geschaffene der letzten Jahrzehnte, der Reichtum und die Vielfalt unserer Kulturen Südtirol weiterhin zu einem kleinen Europa in Europa machen."


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