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#Bilanz18_23 (2/3): 602 Immobilien und 11,4 Milliarden Euro verwaltet
Das Land Südtirol ist Eigentümer oder Mieter von 602 Gebäuden oder Einrichtungen. Dazu gehören vor allem Schulgebäude und Wohnheime, aber auch Büros, Labors, Schutzhütten, Gebäude von Fachbetrieben (Straßenbau, Forstwirtschaft, Landwirtschaft) und Gebäude für institutionelle Zwecke. Daran erinnerte heute (24. Juli) auch Massimo Bessone, Landesrat für Hochbau, Grundbuch, Kataster und Vermögen, in seiner Bilanzpressekonferenz zum Ende der Legislaturperiode. "In den fünf Jahren meiner Amtszeit habe ich für eine rechtzeitige, angemessene und rationelle Instandhaltung der Immobilien und Einrichtungen nach einem präzisen Programm gesorgt", sagte er. Das große Ziel dieser Legislaturperiode war es, den Energieverbrauch zu optimieren und die Kohlendioxid-Emissionen zu verringen. Die Investitionen für die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung der öffentlichen Gebäude belaufen sich im Jahr 2023 auf 15,6 Millionen Euro.
Instandhaltung aller Immobilien in einer Hand
Die Instandhaltung der Landesgebäude soll künftig im Rahmen einer einzigen Ausschreibung vergeben werden; im Sommer 2024 soll der Vertrag unterzeichnet werden. Insgesamt beläuft sich der auf 3+3 Jahre laufende Vertrag auf 40 Millionen Euro. "Das Land hat somit nur einen einzigen Ansprechpartner und die einzelnen Maßnahmen können schneller und effizienter abgewickelt werden", sagt Landesrat Massimo Bessone.
Energetische Sanierung mit EU-Mitteln
Das Ressort Hochbau, Grundbuch, Kataster und Vermögen lässt im 27 Gebäude des Landes energetisch sanieren; finanziert wird das mit Geldern aus dem EEF-Fonds in Höhe von 56 Millionen Euro, damit können 44.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Vor allem sollen Schulen energetisch saniert werden. Auf dem Webportal des Landes wurde eine Markt-Vorerhebung veröffentlicht, um einen Überblick zu erhalten, wie die Experten das Projekt bewerten und ob es Interessenten für die Duchführung dieser Arbeiten gibt. In der Folge werden die Wettbewerbe ausgeschrieben. "Die nachhaltige Entwicklung und der Klimaschutz sind große Herausforderungen, aber auch große Chancen. Mit unseren Projekten werden wir die Kohlendioxidemissionen reduzieren - für uns und die nachfolgenden Generationen", sagt Bessone.
Schutzhütten, wichtig für Tourismus und Sicherheit am Berg
Wichtig waren in dieser Legislaturperiode auch die Projekte zur Sanierung oder zum Aus- und Umbau von Schutzhütten. Insgesamt 27 sind in Landesbesitz. Für alle Schutzhütten hat die Paritätische Kommission eine Prioritätenliste erstellt. "Schutzhütten sind eine Visitenkarte für unser Land; sie bieten Alpinistinnen und Alpinisten Einkehr und Schutz, sind Stützpunkt für die Bergrettung. Arbeiten in so großer Höhe erfordern hohe Professionalität", sagt Bessone. Im August 2022 wurde das erneuerte Becherhaus eröffnet, auch die Stettiner Hütte wurde wieder in Betrieb genommen, nachdem sie 2014 von einer Lawine zerstört worden war. Erst kürzlich wurde die erweiterte und renovierte Zufallhütte wiedereröffnet. Auch die Arbeiten an der Edelrauthütte (dafür gab es einen internationalen Design-Preis) und der Schwarzensteinhütte wurden abgeschlossen. Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen nun die Teplitzer Hütte und die Müllerhütte. Ein besonderes Euregioprojekt war die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen den Ländern, um die Vermögenssituation der Europahütte zu regeln; in der Folge wird diese Hütte neu gebaut.
Arbeiten zur Verringerung des Energieverbrauchs
In Zusammenarbeit mit der Umweltagentur können in den nächsten fünf Jahren 23 Landesgebäude, in denen sich verschiedene Landesämter und Schulen befinden, an das Bozner Fernwärmenetz angeschlossen und so mit der Wärme, die bei der Müllverwertung entsteht, beheizt werden. Bessone erklärte: "Die Nutzung der Restwärme der Müllverwertungsanlage in Bozen wird eine Reduktion des Verbrauchs von nicht erneuerbaren Energiequellen um 87 Prozent bringen - das sind 4.000 Tonnen und das Land leistet seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität", sagt Bessone. Im kürzlich vorgestellten Energy Report finden sich Zahlen zur Einergiebilanz der Landesimmobilien. "Dank der außerordentlichen Maßnahmen konnte der Energieverbrauch im vergangenen Winter um 30 Prozent gedrosselt werden", sagt Bessone.
Mehr Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger
In der Landeshauptstadt gibt es mehrere Orte, die viele Bürger mittlerweile meiden. "Wir haben vor allem für Landesmitarbeitende, Frauen, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger Maßnahmen gesetzt", sagt Bessone. Grünes Licht wurde für die Sanierung des Kapuzinerparks in Bozen gegeben; die Arbeiten werden mit 1,34 Millionen Euro finanziert und sollen im Herbst 2024 beginnen. Ein Wachdienst wurde sowohl für den Silvius-Magnago-Platz in Bozen als auch die Umgebung des "Plaza"-Gebäudes aktiviert. Weitere Großprojekte waren die Sicherung der Virgl-Felswand oberhalb der Brennerstaatsstraße und Felssicherungen in Latsch, Schlanders und anderen Orten.
Zusammenarbeit mit den Gerichtsbehörden
Das Land wird die außerordentliche Instandhaltung des Gerichtsgebäudes übernehmen. "Wir sind dabei, die letzten Details einer Vereinbarung mit der Region festzulegen, um die Instandhaltungstätigkeiten besser zu koordinieren, eine effektivere und effizientere Verwaltung des Justizpalastes zu gewährleisten und eine bessere Überwachung der Maßnahmen zu ermöglichen", sagt Bessone. Der Wert des Gerichtsgebäudes wird auf 40 Millionen Euro geschätzt. "Wir verpflichten uns, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Richtern, Richterinnen, Anwältinnen und Anwälten, die im Justizpalast ihre Arbeit verrichten, ein angemessenes und besser nutzbares Umfeld zu bieten", betont Bessone.
Es wurde ein Programm für die Renovierung des Gerichtsgebäudes für mehr als 10 Millionen Euro aufgestellt. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft wurde das erste Los der Arbeiten durchgeführt, das den Eingang des Gerichts betraf. "Mit den neu installierten Hightech-Geräten können gezielte Kontrollen durchgeführt werden", sagt Bessone.
Aufwertung des historischen und kulturellen Erbes
Das Land übernimmt 60 Prozent der Anteile, um ein Sanierungsprojekt für den Pferderennplatz in Meran umzusetzen. Der Pferderennplatz hat Tradition - er zeichnet sich nicht nur durch hochkarätige Pferderennen aus, sondern auch durch seine Architektur. "Unser Ziel ist es, dieses Erbe aufzuwerten und die Pferderennbahn von Meran zu einem europäischen Referenzzentrum für Pferderennen, aber auch für Freizeit und Forschung zu machen", erklärte Bessone.
Mit dem Abschluss des ersten Bauloses und der Vergabe des zweiten Loses geht das Projekt zur Renovierung und funktionellen Aufwertung von Schloss Velthurns weiter. Das Schloss stellt ein kulturelles Erbe dar, das auch als Museum genutzt wird und Zeugnis von der Geschichte Südtirols ablegt.
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