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#Bilanz18_23 (1/3): LR Alfreider für Radkultur statt Autostress
Südtirols Mobilitätsmanagement richte sich noch nachhaltiger aus mit resilienter Infrastruktur und umweltschonender Mobilität mit Fokus auf Rad und Zug, unterstrich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider heute (31. Juli) in der Zugremise am Bahnhof Bozen bei seiner Pressekonferenz mit Rückblick auf die Legislatur und Ausblick auf die kommenden Jahre.
Ordnung schaffen und durchstarten
Gleich zu Beginn stand bei Landesrat Alfreider die größte Ausschreibung, die das Land je gemacht hat, nämlich jene zu den Busdiensten, auf der Agenda. Es sei wichtig gewesen, Ordnung zu schaffen, vor allem angesichts von 35 Gerichtsprozessen, alten Bussen, ausgelagertem Ticketing, fehlenden Daten, unklarer Rechtssituation und einer Monopolsituation, erklärte Alfreider. "Inzwischen sind die Dienste neu organisiert und werden von mehreren Südtiroler Firmen abgewickelt. Es ist klar, was dem Land gehört, aber es gibt natürlich auch weiterhin Herausforderungen so sind wir, wie auch die Nachbarländer, auf der Suche nach weiteren Busfahrern und Busfahrerinnen", sagte der Landesrat. "Die Busse bleiben weiterhin unsere wichtigen Verbindungen von den Bahnlinien hin zu den Dörfern und tragen zu Entwicklung und Lebensqualität bei", betonte Alfreider. Insgesamt wolle das Land gemeinsam mit der landeseigenen Südtiroler Transportstrukturen AG Sta und der Inhouse-Gesellschaft des Landes und der Gemeinden Bozen, Meran und Leifers, Sasa, noch mehr umweltfreundliche und bequemer und einfacher nutzbare Öffis anbieten, sagte Alfreider. Bis 2030 sollen weitere Busse der bisherigen Flotte in einen Fuhrpark mit Null-Emission umgewandelt werde, seit diesem Jahr sind rund 300 neue Busse unterwegs, sagte Alfreider. Auch in den Schülerverkehrsdienst wurde durch eine Neuausschreibung, welche ein Südtiroler Unternehmen gewonnen hat, wieder Stabilität für die nächsten fünf Jahre gebracht.
SüdtirolPlan für die Mobilität von Morgen
Insgesamt sei die Mobilität immer mehr vom Privat-Pkw auf nachhaltige Mobilitätsmittel zu verlagern. Erstmals liegt mit dem SüdtirolPlan ein umfassender Landesmobilitätsplan vor, der die Weichen dafür stellt, dass bis 2035 mehr als doppelt so viele Menschen wie heute mit Zug, Bus und Rad fahren oder zu Fuß gehen. "Rund 6000 Menschen in Südtirol und zahlreiche Interessensgruppen haben mitgearbeitet, die 7 Meilensteine für die Mobilität zu setzen", zeigt sich Mobilitätsressortchef Martin Vallazza zufrieden. Bis 2026 wird laut Alfreider eine halbe Milliarde Euro in die Umsetzung des SüdtirolPlans investiert.
Von den Daten zu den Taten
"Alles, was wir in den vergangenen fünf Jahren zum Mobilitätsmanagement entschieden haben, wurden aufgrund von Daten festgelegt", betonte Alfreider und zeigte live am Monitor, was aktuell in Südtirol in der Mobilität los ist. "Durch ein landesweites Kameramonitoring, das von derzeit 126 Kameras auf 500 Kameras weiter ausgebaut wird, können wir Verkehrsströme exakt und nach Typologie erfassen", erklärte der Landesrat. "Ein durchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen beispielsweise bis zu 40.000 Fahrzeuge auf der auf der Schnellstraße Mebo und vor allem die Pendlerflüsse hin zu den Ballungszentren zeigen, dass wir noch mehr saubere Fahrzeuge brauchen – Fahrzeuge wie das Rad beispielsweise", sagt Alfreider.
Rad als Mobilitätsmittel der Wahl für kurze Wege
Ein Blick auf die Daten macht klar, dass 30 Prozent der Autofahrten auf Strecken von unter zehn Kilometern gemacht werden, gerade hin zu den Ballungszentren. "Damit wird das Fahrrad und vor allem das E-Bike für kurze Strecken zum Mobilitätsmittel der Wahl", unterstrich der Landesrat. Noch nie wurden mit 27 Millionen Euro so viele Gelder in die Radmobilität investiert wie 2022 und 2023 . Insgesamt haben sich die Investitionen in die Radmobilität in den vergangenen Jahren verdoppelt. Inzwischen ist das übergemeindliche Radwegenetz, über 500 Kilometer lang, also etwa fünf Mal die Strecke vom Brenner bis Salurn, ausgebaut vom Land gemeinsam mit den Bezirksgemeinschaften und Gemeinden. Um die Radfahrenden und ihre Bedürfnisse sowie passende Strategien und Eingriffe dreht sich der erste Fahrradmobilitätsplan, den Landesrat Alfreider für Südtirol vorgelegt hat und der den Radverkehrsanteil in den kommenden rund zehn Jahren auf 20 Prozent erhöhen soll. Dazu laufen Sensibilisierungsaktionen. Schnelle Alltagsverbindungen sollen etabliert werden. Der Schwerpunkt dabei wird auf sichere Fahrradabstellanlagen gesetzt. Damit es für die Radler nicht nur genug Platz, sondern auch mehr Sicherheit gibt, schafft das Land an neuralgischen Stellen Radspuren so wie zum Beispiel auf den Passstraßen aufs Grödner Joch oder aufs Sellajoch und jetzt auch am Valparola-Pass. Mehrere Gemeinden haben nachgezogen wie Welsberg-Taisten oder Brixen. Immer mehr Radabstellplätze und sichere Radboxen, die mit dem Südtirol Pass bedienbar sind, wie beispielsweise in Brixen und Bruneck sollen das Radeln auf der letzten Meile weiter erleichtern.
Weitere Aussendungen zur Bilanzpressekonferenz von Landesrat Alfreider:
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