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Mitgestaltung und Mitplanung: Möglichkeiten nutzen
BOZEN (LPA). Über den Kodex des Dritten Sektors wurden die Mitplanung (Co-Programmazione) und die Mitgestaltung (Co-Progettazione) eingeführt. Gemeint ist damit eine neue Form der Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltung und Organisationen des Dritten Sektors. Die Kooperation soll Bedürfnisse und Prioritäten für Maßnahmen festlegen, die dann als (soziales) Projekt umgesetzt werden. "Wir können mit diesen Instrumenten die Zusammenarbeit zwischen Privat und Öffentlich zum Wohle der Gesellschaft stärken", hob Landesrätin Rosmarie Pamer beim heutigen Netzwerktreffen (21. November) in Bozen hervor. Ihrem Ressort obliegt die lokale Koordination dieser Instrumente. Pamer nannte vier Schritte, an denen man derzeit arbeite: ein Leitfaden zur Durchführung von Projekten mit den beiden Instrumenten, ein ESF-Lehrgang, regelmäßige Netzwerktreffen und eine digitale Plattform.
Über den ESF-Lehrgang, der sich an Mitarbeitende und Entscheidungsträger der öffentlichen Verwaltung und des Dritten Sektors richtet, informierte beim Treffen, an dem rund 90 Interessierte aus ganz Südtirol teilnahmen, Amtsdirektorin Claudia Weiler. Vorab hatte Europalandesrätin Magdalena Amhof über eine Videobotschaft die partizipative Zusammenarbeit hervorgehoben: "Es geht darum, gemeinsam zu planen und die Potentiale des Dritten Sektors und der öffentlichen Verwaltung zu bündeln. Der Dritte Sektor kann dabei Impulsgeber sein." Auch Generaldirektor Alexander Steiner hob bei seinem Input das Gemeinsame hervor und rief dazu auf, neue Wege im Interesse der Bevölkerung zu gehen.
Wie Mitplanung und Mitgestaltung konkret umgesetzt werden, zeigten die Direktorin des Dienstes für Sozialpolitik der Provinz Trient, Federica Sartori, und ihre Mitarbeiterin Valeria Albertini. "Wir handeln nach der Devise einer guten Synergie zwischen Privat und Öffentlich", sagte Sartori. Im Trentino sei die Mitgestaltung neben Beiträgen und einer offenen Akkreditierung eine der gängigen Formen (soziale) Dienste zuzuweisen. Dies stelle für die Verwaltung zwar einen Mehraufwand dar, weil bereits vorab über das Instrument der Vergabe nachgedacht und entschieden werden müsse, doch habe es sich bewährt. Auch in Brixen wurden bei der Vergabe des Kita-Dienstes an die Sozialgenossenschaft Coccinella (positive) Erfahrungen mit den Instrumenten der Mitgestaltung/Mitprogrammierung gesammelt, in Bozen arbeiten mehrere Ämter des Betriebes für Sozialdienste damit.